Das Bild über ein Schauspiel der Natur mag heute zur Veranschaulichung eines für unsere Augen unsichtbaren Phänomens in Bauwerken dienen. Bei dem in der Literatur als Huckepack-Transport oder Konvektion (Mittragen, Mitnehmen) beschriebenen chemischen Prozess geht es um Chloride. Salzionen werden vom kapillar eindringenden Wasser mitgenommen und gelangen dadurch deutlich schneller in den Beton.
Welche Bauwerke sind betroffen?
Von konvektiven Chlorideinträgen sind vor allen Dingen während der Winterzeit Straßenbauwerke und Parkbauten betroffen. Der Chloridtransport erfolgt über das Wasser in die Poren des Betons. Je höher der Wassergehalt des Betons, bspw. wie es nach Regen der Fall ist, desto höher kann die Eindringgeschwindigkeit von Chloriden sein. In Abhängigkeit der Qualität ist der Zementstein in der Lage, eine gewisse Menge an Chloriden zu binden. Diese gebundenen Chloride sind für die Bewehrungskorrosion unkritisch. Nur die freien, im Huckpack mit der Porenwasserlösung mitgeschleppten Salzionen sind für die im Beton liegenden, korrosionsanfälligen Bewehrungsstähle eine wirklich ernst zu nehmende Gefahr: Lochfraßkorrosion. Die punktförmigen, sich trogförmig wie Narben ausweitenden Löcher zeigen, anders als bei der normalen Bewehrungskorrosion, keine Ausdehnungserscheinungen. Deswegen bleibt diese Form der Schädigung der Tragwerkskonstruktion meist lange unentdeckt. Erst Öffnungsstellen an kritischen Stellen des Bauwerks geben Aufschluss über den Grad der Schädigung.
Wozu sind diese Informationen für den Bauherrn wichtig?
Erst über eine vom Sachkundigen Planer durchgeführte Bauwerksbegutachtung erhält der Bauherr Kenntnis über den tatsächlichen Zustand seines Bauwerks. Das Flächenausmaß von Beschädigungen des Betons bis in tiefere Schichten oder der Umfang der Bewehrungskorrosion sind relevant für die Kalkulation des Sanierungsumfangs. Für die Planung und Festlegung des Sanierungsbudgets eine wichtige Entscheidungsgrundlage.
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